Innenräume im Wabi-Sabi-Stil zeichnen sich durch natürliche, rohe und möglichst wenig verarbeitete Materialien aus. Bevorzugt werden Holz, Stein, Terrakotta, Ziegel, Keramik, Bambus, Rattan, Leinen, Baumwolle und Flechtwerk aus Naturfasern. Wichtig ist die Akzeptanz sichtbarer Zeichen des Vergehens der Zeit und von Unvollkommenheiten. Es geht darum, in ihnen die Tiefe der Schönheit zu entdecken und zu bewundern. Astlöcher, Kratzer, Risse, Verfärbungen, Unebenheiten und sogar Gebrauchsspuren werden geschätzt. Sie unterstreichen das natürliche Aussehen von Oberflächen und Gegenständen sowie deren Geschichte. Daher eignen sich alle Arten von Antiquitäten und Oldtimern.
Die erwähnten Unvollkommenheiten und Spuren der Zeit lassen sich recht einfach erzielen und an den Wänden zeigen. Es reicht aus, alten Putz, Beton oder Ziegel freizulegen. Dabei muss es sich nicht um eine ganze Wand handeln, denn hier wird Asymmetrie geschätzt. Ein Teil der Wand mit freigelegten Ziegeln und ein Teil mit altem Putz erzeugt einen rohen und unregelmäßigen Effekt. Wenn dies nicht möglich ist, gibt es auf dem Markt auch Farben, mit denen man einen Alterungseffekt erzielen kann, sowie Materialien, die Ziegel, Beton oder Rost imitieren. Verschiedene Dekorputze, Platten oder Verkleidungen und sogar gealterte Tapeten.
Die Decke hingegen kann ruhiger und gedämpfter sein. Ideal wären natürlich Innenräume mit einer Holzdecke, am besten einer alten, oder zumindest mit freiliegenden Balken. Ein solcher Effekt lässt sich auch mit gealtertem Holz erzielen, das Astlöcher oder sichtbare Unvollkommenheiten aufweist. Solche Elemente können auch an den Wänden verwendet werden. Holz eignet sich ebenso wie Beton auch für Fußböden. Obwohl es sich um recht strenge Innenräume handelt, kann der Boden mit natürlichen Teppichen wärmer gestaltet werden.